Knut Bochum in Berlin

Informationen

Systemische Traumatherapie

Traumata können in zwei Typen eingeteilt werden:

TYP 1: Ein Trauma von kurzer Dauer und einmaligem Auftreten, z.B. Naturkatastrophen, Unfälle

TYP 2: Ein Trauma von längerer Dauer bzw. wiederholtem Auftreten, z.B. Geiselhaft, Kriegsgefangenschaft, über längere Zeit andauernder sexueller Missbrauch

Eine Posttraumatische Belastungsstörung lässt sich immer auf ein bestimmtes schwerwiegendes Ereignis, ein Trauma zurückführen, dass der Betroffene als Opfer, Augenzeuge oder auch z.B. als Rettungshelfer erlebt hat. In der Psychologie versteht man unter einem Trauma das Erleben einer problematischen Situation oder einem bedrohlichen Ereignis, das mit Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit und/oder schutzloser Preisgabe bzw. Ausgeliefertsein einhergeht, wobei der Betroffene subjektiv keine Möglichkeit der Bewältigung der Situation wahrnimmt. Als Folge dieses bedrohlichen Diskrepanz-Erlebnisses kann eine (dauerhafte) Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses auftreten und die psychische Störung auslösen.

Typische Auslöser einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind:

  • Kriege, Aufstände, Vertreibung, Flucht, Terroranschläge
  • Individuelle Gewalterfahrungen: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Folter, Überfälle, Entführungen
  • Unfälle aller Art: Verkehrs-, Berufs-, Freizeit- und Sportunfälle
  • Naturkatastrophen: Brände, Blitzschläge, Überschwemmungen, Lawinen oder Erdbeben
  • Menschlich verursachte Katastrophen: Brände, Explosionen, Flugzeugabstürze, Zugskollisionen, Schiffshavarien, Industrieunfälle
  • Schwere Erkrankung, z.B. Herzinfarkt, Krebs, aber auch die Behandlung auf einer Intensiv-Station, Notfalloperationen

Was genau ist die Systemische Traumatherapie?

Im Unterschied zur klassischen Traumatherapie stellt in der systemischen Traumatherapie nicht der Therapeut die Diagnose, sondern sie entsteht in Kooperation mit den Klientinnen und Klienten. Beide Seiten stellen sich ihr Wissen gleichberechtigt zur Verfügung.

Während die Klientinnen und Klienten ihre Ziele vorgeben, begleitet sie der Systemische Traumatherapeut dabei. Durch dieses Teamwork entsteht am Ende oft ein Weg, der fernab der klassischen Diagnoseschemata liegt. Nicht immer muss das Ziel erreicht werden. Es kann sein, dass unterwegs auch der Weg als das Ziel entdeckt wird. Dieser Ansatz hilft dabei, von vorschnellen Festlegungen Abstand zu nehmen.

Das Ziel einer systemischen Traumatherapie ist es, dass Menschen mit unterschiedlichsten Belastungslagen wieder Stabilität in ihrem Leben und die Kontrolle darüber zurückerlangen. Sie verfolgt ressourcenorientierte Ansätze.